Papstamt

Der Papst der römisch-katholischen Kirche ist

1. Bischof von Rom (mit einem Stellvertreter im Kardinalsrang)

2. Statthalter Jesu Christi

3. Nachfolger des Apostelfürsten (nach Prof. Dr. H.
    Küng war Petrus der Sprecher der Jünger Jesu,
    aber nie Fürst noch Bischof)

4. Oberhaupt der Gesamtkirche

5. Primas von Italien

6. Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz von Rom

7. Souverän des Staates der Vatikanstadt mit einer Grösse
     von 0,44 km2 und einer Grenzlänge von 3,420 km

8. Diener der Diener Gottes
    (Pastor Pastorum; PP als Zusatzunterschrift, ähnlich den
    römischen Kaisern: Pater Patriae)

 

OR Nr. 25 vom 21.06.2024, S. 1
Vorschläge für ein neues Verständnis des Pastamtes

Vatikanstadt. Der Vatikan hat Vorschläge für ein neues Verständnis und eine andere Ausübung des Papstamtes gemacht, wonach der Papst künftig von anderen christlichen Kirchen als Ehrenoberhaupt akzeptiert werden könnte. Die Vorschläge stellten der für die Ökumen zuständige Kurienkardinal Kurt Koch und der Generalsekretär der Weltbischofssynode, Kardinal Mario Grech, am 13.06.2024 in Rom in Form eines Studiendokuments vor.

Die unter dem Titel "Der Bischof von Rom" gesammelten Orientierungen sind das Ergebnis von jahrzehntelangen theologischen Dialogen, die verschiedene christliche Kirchen mit der katholischen Kirche jeweils separat geführt haben.

Seite 5:
Der Bischof von Rom als Diener der Einheit

Das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen hat am Donnerstag, 13.06.2024, ein neues Dokument veröffentlicht, das eine Bilanz des ökumenischen Dialogs über die Rolle des Papstes und die Ausübung des Petrusprimat zieht. Der Primat und die Unfehlbarkeit des Papstes gelten nach katholischem Verständnis als wichtiger Dienst an der Einheit der Kirche.

Das Dokument mit dem Titel "Der Papst von Rom" ist ein Schreiben des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen. Es fasst die Früchte  der ökumenischen Dialoge über das Amt des Papstes zusammen. Es handelt sich dabei um Gespräche, die vor fast dreissig Jahren begonnen haben und von Johannes Paul II. als Antwort auf die ökumenischen Debatten seit dem Zweiten Konzil initiiert wurden. Das neue Schreiben will eine Form der Ausübung des Primats des Bischofs von Rom hervorheben, die von den christlichen Kirchen, die in den ersten Jahrhunderten in voller Gemeinschaft miteinander lebten, geteilt wird. Auch wenn nicht alle theologischen Dialoge bisher "das Thema auf der gleichen Ebene oder mit der gleichen Tiefe behandelt haben", lassen sich doch einige "neue Ansätze" zu den umstrittenen theologischen Fragen aufzeigen, heisst es in dem neuen Dokument. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 26/2024 Juni, S. 9, CNA
Weihbishof Eleganti (WA: konservativ, umstritten) kritisiert Vatikan-Dokument zu Papstamt. Kardinal Koch reagiert.

Mit Blick auf das neue vatikanische Studiendokument über das Papstamt und die Ökumene hat der emeritierte Weihbischof von Chur, Marian Eleganti OSB, betont: "Eine Rückkehrökumene (aus Sackgassen kommt man nur durch Umkehr) darf es ja erklärtermassen nicht geben, obwohl die ganze Wahrheit es meiner Meinung nach verlangen würde."

Das etwa 150 Seiten umfassende Studiendokument war vom Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen unter der Leitung des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch vorbereitet und am Donnerstag veröffentlicht worden. Am Sonntag reagierte Koch persönlich auf die "Ungeheuerlichkeiten", die Eleganti dem Dokument unterstellt habe. (...)

Eleganti, der bis 2021 rund elf Jahre lang als Weihbischof in der Schweizer Diözese Chur wirkte, erklärte, eine Ökumene der "Wiedervereinigung" müsse "in der Wahrheit erfolgen, und nicht als eine Form des Ehrenprimates des römischen Papstes eine weiterhin auseinanderdriftende Christenheit weiss übertünchen, die de facto (tatsächlich) und jurisdiktionell (in der Rechtsprechung) sichtbar getrennt bleibt und auch nicht in wesentlichen, ekklesiologischen (Lehre von der Kirche) und dogmatischen (Inhalt der christlichen Glaubenslehre)  Fragen zu einem Konsens (Übereinstimmung) gelangt." (...)
https://de.wikipedia.org/wiki/Marian_Eleganti

Kath. Wochenzeitung Baden 26/2024 Juni, S. 10, Kath.net
Koch an Eleganti: "Damit hast Du nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung geschafft!"

Kardinal Koch wehrt sich gegen den Häresie-Vorwurf (von der offiziellen Kirchenmeinung abweichende Lehre, Ketzerei) durch Weihbischof Eleganti. Dieser hatte das jüngste Rom-Schreiben "Der Bischof von Rom" auf seiner Website kritisiert. 

Kardinal Koch, Präfekt, hat in einem Offenen Brief deutlich Kritik an Aussagen des Churer Weihbischofs Marian Eleganti geübt, nachdem dieser das jüngste römische Schreiben "Der Bischof von Rom" kritisiert hatte. Das jüngste Rom-Schreiben wurde mit Zustimmung des Papstes vom "Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen" veröffentlicht.

Koch erinnerte  Eleganti, dass es sich bei diesem Dokument nicht um einen Lehrtext handle, sondern um einen Studientext, der eine Synthese (Verfahren) der Antworten bietet, die verschiedene christliche Kirchen auf der Enzyklika "Ut unum sint" ("dass sie eins seien") von Papst Johannes Paul II. gegeben haben, und der Ergebnisse der in den vegangenen Jahrzehnten geführten ökumenischen Dialoge über diese Thematik. Wenn man diesen Charakter eines solchen Textes ernst nimmt, verbietet es sich, die darin zitierten Aussagen mit den Überzeugungen des Herausgebers einfach zu identifizieren.

"Es handelt sich auch nicht um eine lehrmässige Äusserung der katholischen Kirche, sondern um ein Studiendokument mit Vorschlägen für weitere ökumenische Gespräche", betont Koch. (...)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Koch_(Kardinal)

Wikipedia, 21.11.2024
Franziskus genehmigt neue Regeln für bescheidenere Papst-Beerdigung

Papst Franziskus hat eine grundlegende Änderung der Trauer-Zeremonien für Päpste genehmigt. Damit treten im Falle des Todes eines Papstes mehrere Neuerungen in Kraft: Vereinfachte Riten sollen etwa die Rolle des Pontifex als einfacher  Bischof betonen.

Ausserdem ermöglicht das akatualisierte liturgische Buch eine Bestattung auserhalb des Vatikans. Franziskus erklärte bereits mehrfach, nicht im Vatikan bestattet werden zu wollen (WA: in Santa Maria Maggiore unweit des Hauptbahnhofs Termini in Rom). (...)
 

→P-Park, Papst